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Roboter für preisgekröntes Industrie-4.0-Projekt des HNBK eingetroffen


Der Roboter, Preis aus dem gewonnen internationalen Wettbewerb, ist eingetroffen. Links im Bild Schulleiter Jörg Gleißner sowie Lehrer und Projektleiter Stephan Böcker, gemeinsam mit Schülern des erfolgreichen Projektteams (Foto: Epson)

Der Preis, den das HNBK kürzlich bei einem internationalen Wettbewerb gewonnen hat, ein moderner Epson-Industrieroboter, wurde am 30. April 2019 offiziell übergeben. Drei Wochen zuvor war bekanntgegeben worden, dass eine Jury das HNBK mit seinem Projekt „Simulation of an Online Trade Using the Example of a Candy Filling Plant“ als einen von sechs Gewinnern, unter diesen als einzigen deutschen, ausgewählt hatte. An dem Wettbewerb, der von der Firma Epson für den gesamten Raum EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) ausgeschrieben worden war, hatten sich vor allem Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt.

Vollständiger Industrie-4.0-Prozess

Bei dem Projekt wird der Ablauf beim modernen Online-Handel an einem Beispiel dargestellt, dem Befüllen von Bonbon-Schachteln nach individuellen Bestellvorgaben. Nach diesen individuellen Vorgaben des Bestellers wird für jede Dose ein RFID-Chip mit allen notwendigen Informationen erzeugt. Diese Informationen werden nun über den RFID-Chip in der Dose an alle Stationen übergeben, die an der weiteren Verarbeitung und Auslieferung beteiligt sind (Internet of Things – IoT). Der neue Epson-Roboter kommt nun im letzten Schritt zum Einsatz, der finalen Konfektionierung der Dose. „Er schließt dabei exzellent die Lücke in dem vollständigen Industrie-4.0-Prozess, von der Online-Bestellung bis zur Lieferung“, erläutert Jörg Gleißner, Leiter des Heinz-Nixdorf-Berufskollegs.

Praxisnahes Lernen in der HBFS

„Das Gesamtprojekt gibt in der Vollzeitschulform, die zur Fachhochschulreife und zu einem Berufsabschluss nach Landesrecht (Informationstechnischer Assistent/-in) führt, der Höheren Berufsfachschule (HBFS), die Möglichkeit alle Prozessschritte kennen zu lernen und eigenständig zu entwickeln bzw. zu programmieren. Hierzu gehören Webseite, Datenbank, Steuerung von Servomotoren, mechanisches 3D-Design mit Lasercutter, RFID-Chip lesen, schreiben, Robotersteuerung, Transportfahrzeug-Wegsteuerung und -erkennung“, erklärt der HNBK-Leiter.

Schritt in die Zukunft

Er sieht dies als wichtigen Schritt in die Zukunft von Automatisierung und IT: „Automatisierung und IT werden zusammen mit additiven Fertigungsverfahren eine neue Wandlungsfähigkeit in die Produktion bringen und die fixe Konfiguration oder Festlegung auf ein Fertigungsstück aufheben. Hierzu sind weiterhin hochspezialisierte Fachkräfte notwendig, die in Ergänzung den Gesamtprozess verstehen, kommunizieren und verbessern. Die Individualität des einzelnen Produkts verlangt zukünftig immer mehr Flexibilität bei der Produktionsstrecke.

Engagierte Fachkräfte ausbilden

In diesem Prozess benötigen wir engagierte Menschen, die den Gesamtprozess beherrschen und in diesem verantwortlich arbeiten. Hierzu ist das Erleben und Gestalten eines vollständigen Ablaufes unerlässlich“, ist der Schulleiter überzeugt. „Alle Technologien müssen exemplarisch eigenständig durchdacht und entwickelt sein, damit die Theorie hierauf angewendet werden kann. Diese Vorgehensweise erschließt weitere Zugänge, zusätzliche Erfahrungen für Abläufe und auch Geschwindigkeit, die sonst nur Formeln bleiben. Unserer Erfahrung nach fördert diese Herangehensweise ebenso praktische und kommunikative Kompetenzen wie Motivation – und der Epson-Roboter ist für uns sowohl bezüglich Größe und Geschwindigkeit als auch bei den aktuellen Schnittstellen perfekt passend.

Der Industrieroboter wird sofort nach der Übergabe von den gespannten Schülern ausgepackt (Foto: Epson)

Scara-Roboter von Epson werden für viele Anwendungsfälle in der Automatisierungstechnik eingesetzt, hier eine Applikation auf der Hannover Messe 2019 (Foto: Dag Heidecker)